Über Elfriede und Bernhard David

Elfriede und Bernhard David, Else und Lambert Leopold mussten 1938 das Haus in der Hoheluftchaussee 91 an Alfred Bauer verkaufen. Die Nazis zwangen sie zum Verkauf von Grund und Boden. Der Verkauf sollte ihnen wenigstens die Mittel für die Emigration geben, doch sie wurden ausgeplündert durch den Nazi-Staat. Ihre Kinder konnten den Terror durch Flucht überlebten. 

Was wurde aus den vieren, deren Haus in der Hoheluftchaussee 91 Alfred Bauer kaufte? Keiner überlebte den Hitlerfaschismus, da sie nicht aus Deutschland fliehen konnten.

Elfriede David und Bernhard David

Elfriede David wird am 25. Januar 1884 in Hamburg geboren. Ihre Eltern sind Hermann und Emilie Perutz, geborene Dessauer. Am 21. August 1903 heiratet sie Bernhard David. Sie hatten zwei Kinder: Franz Werner (04.06.1904) und Walter David (31.01.1908).

Die Familie David lebt in der Parkallee 10 in Hamburg und später im Jungfrauenthal 20. Nachdem 1935 die “Nürnberger Gesetze” erlassen worden waren, zogen sie in eine kleinere Wohnung, in die Curschmannstraße 6. Aber auch diese Wohnung mussten sie auf Anordnung der Behörden verlassen und wurden in die beengten Verhältnisse eines so genannten „Judenhaus“ in der Heimhuder Straße 70 einquartiert. Die Söhne hatten zu diesem Zeitpunkt ihre Heimatstadt bereits verlassen.

Bernhard David wird am 29. Juli 1869 in Hannover geboren. Er wird auch nach dem Verkauf seines Eigentums von den Nazis verfolgt und ausgeplündert. Ab Juni 1942 liegt er aufgrund einer schweren Herzerkrankung im Hospital. Am 23. Juli 1942 stirb er.

Als Elfriede David von der Gestapo die Aufforderung erhielt, sich für ihre Deportation nach Theresienstadt über die Schule Schanzenstraße bereitzuhalten, zog sie für sich die Konsequenzen als sie mit einer Überdosis Schlafmitteln am 14. Juli 1942 aus dem Leben schied.

Abschiedsbrief von Elfriede David, geschrieben in Hamburg im Juli 1942:

Meine heißgeliebten Kinder:
Wenn Ihr diesen Brief bekommt, dann schlafe ich wahrscheinlich schon lange, aber vorher muss ich nochmals mit Euch sprechen, Ihr könnt Euch nicht vorstellen was wir gequält wurden. Außerdem ist Vati seit sechs Wochen schwer krank, es geht mit ihm zu Ende.

Nun werden wir diese Woche evakuiert, ich werde gezwungen mitzugehen. Vati soll alleine hier bleiben, es ist schrecklich, er darf es gar nicht wissen. Wenn ich daran denke, was sie da mit einem machen, dann denke ich es ist doch besser man nimmt sein Veronal und schläft ruhig ein.

Ihr braucht es nicht zu bedauern, gerne hätte ich Euch, meine geliebten Kinder, nochmals wiedergesehen. Ihr seid in meinen Gedanken bis zuletzt, mein süßer Charlie , mein geliebter Franz, mein lieber, lieber Walter, meine gute Luise, werdet glücklich. Möge Euch das Schicksal vor solcher Gewalt bewahren!
Ich küsse Euch
In Liebe Mutti

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